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Rückblick auf das aktuelle Jahr

Besuch von Minister Clemens Hoch im zukünftigen Lernort ehemaliger Gestapo-Keller Neustadt an der Weinstraße

Von links: Kathrin Künstler (LpB), Bernhard Kukatzki (LpB), Marc Weigel (Stadt Neustadt), Clemens Hoch (MWG), Annika Heinze (LpB)

Fotos: Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit Rheinland-Pfalz

Im Rahmen seiner diesjährigen Sommerreise besuchte der Minister für Wissenschaft und Gesundheit, Clemens Hoch, am 15. August 2023 den zukünftigen historischen Lernort ehemaliger Gestapo-Keller Neustadt an der Weinstraße. Der Lernort wird von der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz konzeptionell begleitet und künftig inhaltlich und mit eigenem Personal betreut. Er ist damit, neben den Gedenkstätten in Osthofen und Hinzert, der dritte Ort zum Thema Nationalsozialismus der Landeszentrale. Der Direktor der Landeszentrale, Bernhard Kukatzki, begrüßte die Anwesenden gemeinsam mit dem Oberbürgermeister der Stadt Neustadt, Marc Weigel. Stadt und Land arbeiten bei der Errichtung des Lernortes vertrauensvoll und eng zusammen.

„Der neue Lernort wird vor allem für junge Menschen in Zukunft eine wichtige Rolle in der politischen Bildungsarbeit einnehmen. Die Schirmherrschaft von Ministerpräsidentin Malu Dreyer unterstreicht erneut, wie wichtig der Landesregierung die Gedenk- und Erinnerungsarbeit im Land ist. Ich freue mich, dass das Gebäude eine neue Bedeutung bekommt und hier neben der Vergangenheit auch Bezüge zu den Auswirkungen auf die Gegenwart und Zukunft transparent werden“, sagte Wissenschaftsminister Hoch bei seinem Besuch.

"Wir möchten Neustadt an der Weinstraße sowohl als bedeutenden Ort der deutschen Demokratiegeschichte als auch seine Rolle im Machtgefüge des Nationalsozialismus darstellen. Dazu gehören neben dem neuen 'Historischen Lernort', mit dem wir das dunkelste Kapitel in der Geschichte des Gebäudes aufarbeiten, auch die Villa Böhm als ehemaliger Dienstsitz von Gauleiter Josef Bürckel sowie die Gedenkstätte für NS-Opfer. Solche Orte sind wichtig, damit die Menschen und vor allem auch die Jugend erfahren und sehen können, wo es begann - auch bei uns.", so Oberbürgermeister Marc Weigel.

„Mit dem neuen Lernort wird Schülerinnen und Schülern sowie allen Interessierten, eine weitere Möglichkeit eröffnet, sich mit dem wichtigen Thema der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft auseinanderzusetzen. Die überlieferten Akten der Gestapo Neustadt, welche im Landesarchiv in Speyer lagern, bieten einzigartige und ergreifende Einblicke in Opferschicksale: Menschenleben gerieten durch kleinste „Vergehen“ in das Visier der Gestapo. Eine solche Verfolgung konnte Leben und Familien zerstören. Diesen Opfern soll hier Rechnung getragen werden und über das Verfolgungssystem der Gestapo informiert werden. Diese wichtige Gedenk- und Bildungsarbeit ist eine der zentralen Aufgaben der Landeszentrale für politische Bildung.“, bekräftigte Direktor Bernhard Kukatzki.

Mit dem zukünftigen Lernort wird eine einzigartige Verbindung zwischen historischem und authentischem Ort, sowie zwischen den überlieferten Originaldokumenten geschaffen: Im Landesarchiv Speyer lagern über 57.000 Karteikarten der Neustadter Gestapo und 12.174 Akten. Der Lernort kann dank der Stadt Neustadt und dem jahrelangen bürgerschaftlichen Engagement, v.a. seitens des Fördervereins für NS-Opfer in Neustadt, in den Kellerräumen des Gebäudes, in welchem die Gestapo Neustadt von 1937 bis 1945 ihren Sitz hatte, eingerichtet werden.

Am 26. Juli 2022 hatte Minister Hoch im Ratssaal der Stadt Neustadt gemeinsam mit Oberbürgermeister Weigel und Direktor Kukatzki ein Memorandum zur zukünftigen Zusammenarbeit unterzeichnet.

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